Vor einigen Wochen habe ich mich etwas mit dem Thema Farbkalibrierung der Monitore beschäftigt und zwei Kalibrierungs-Geräte inkl. dazugehörender Software getestet. Näher angesehen habe ich mir dazu den Datacolor Spyder 5 Elite und den x-riite i1 Display Pro.
In den vergangenen Jahren habe ich meine Monitore/Displays immer mit dem Spyder 3 Studio justiert und eingestellt und war zufrieden. Dann bekam ich einen Newsletter von Datacolor in dem die nur „noch kurze gültige Upgrade-Aktion“ beworben wurde um von einem Sypder 3 auf den aktuellen Spyder 5 umzusteigen. Natürlich bin ich als eingefleischter Online-Marketer völligst immun gegen Newsletter Werbung… (*hüstel*) Kurzum ich musste wissen was besser ist… und zwar sofort!
Da ich mit meinem „alten“ Spyder 3 und mit seinen Ergebnissen sehr zufrieden war gab es eigentlich keinen Grund irgend etwas zu verändern. Aber ihr kennt das ja selbst,
Haben wollen ist das neue Brauchen
wie Paddy von Neunzehn72.de so schön mal sagte.
Auf meine Frage in Facebook an meine „Buddys“ ob sich so ein Update von Spyder 3 auf Spyder 5 lohnen würde, erntete ich ein neues Problem. Mir wurde eindringlich geraten die Spyder zu vergessen und die x-rite i1 Geräte mal näher anzusehen, denn diese seien „um Welten“ besser.
Nun, wie das gehen sollte war mir ein Rätsel, denn meine Ausdrucke auf dem eigenen Drucker und auch die Ausbelichtungen und Bücher sehen genau so aus wie meine Bilder auf meinen Monitoren. Was sollte sich da um Welten verbessern? Die einen werden sagen
Blödmann – never change a running System
und die anderen von Euch werden denken
das war der Red-Button-Push beim Jörg – jetzt war er neugierig
und genau das letztere ist eingetreten. Jetzt wollte ich es wissen. Welcher ist besser? Der Spyder 5 oder der x-rite i1?
Nun die Eingangsgeschichte ist lang und ausführlich, das Ergebnis dieses Tests dafür um so kürzer, denn:
Beide sind gefühlt gleich gut an meinen Displays!
Ich habe alle meine Monitore damit kalibriert und das unter unterschiedlichen Betriebssystemen.
Monitore/Displays:
- 27″ Fujitsu P -Serie (auch zwei parallel an einer NVIDIA Quadro)
- 24″ Fujitsu P-Serie
- 13″ WQHD-Touch-fähiges Glare-IGZO-Display des LIFEBOOK Fujitsu S935
- 13″ WQHD-Touch-fähiges Glare-IGZO-Display des LIFEBOOK T904
- Displays des Surface Pro 3
Betriebssysteme die ich getestet habe:
- Windows 7 32 Bit
- Windows 7 64 Bit
- Windows 8.1
- Windows 10
Meine Eindrücke zu den beiden Systemen im Nachfolgenden kurz stichwortartig zusammengefasst:
- Datacolor Spyder 5 Elite
- Software ist für Einsteiger leichter verständlich
- Die Dialoge der Software sind auch für Einsteiger leicht verständlich
- Kalibrierung geht recht schnell
- Ergebnisse sind gut und auch Multimonitor-Systemen mit unterschiedlichen Displays recht gleich und ausgewogen
- Spyder 5 Hardware ist kleiner geworden als der Spyder 3 den ich zuvor nutzte
- x-rite I1 Display Pro
- Software ist sehr umfangreich
- Software hat unzählige Einstellmöglichkeiten
- Kalibrierung dauert gefühlt – ohne Stoppuhr – etwas länger als beim Spyder
- Hardware des x-rite I1 ist noch mal etwas kleiner und handlicher als das des Spyders
- Das „Gegengewicht“ am Kabel (wenn man den Kalibrierer über den Monitor baumen lässt) ist besser zu verstellen als am Spyder 5
Tja und schon hatte ich den Salat. Beide Systeme kosten mit leicht über 200 Euro in etwa das selbe und beide bieten die recht selbe Ergebnisse (mit reinem Augenschein gemessen und gefühlt!). Welcher sollte nun meiner werden. Meinen alten Spyder3Studio hatte ich schon in andere treue Hände übergeben und das Budget war „Investitionsbereit“ für einen von beiden getesteten Geräten. Da ich in meinem bisherigen Leben mit Herzensentscheidungen eigentlich immer recht gut gefahren bin habe ich hier aus dem Herzen entschieden und das System genommen das „mir besser gefallen“ hat.
Es wurde somit der x-rite i1 Display Pro. Seine Software, so habe ich das Gefühl kann etwas mehr, auch wenn ich mal noch tiefer in diese Materie einsteigen will, der Kalibrierer kann auch an Hardwarekalibrierbaren Monitoren wie den EIZO´s als Messgerät genutzt werden und die Hardware ist irgendwie „schnuckeliger“.
Für einen Facebook Freund hatte ich bei meinen Tests vor einigen Wochen ein paar Scrennshots der x-rite Software beim Kalibrieren gemacht, die ich Euch hier auch gerne zeigen kann.







Ein kleiner Tipp für Windows User, die gerne die Anwendung „Windos Fotoanzeige“ zur Bildershow oder Bilderanzeige nutzen. Wenn Ihr dort andere Farben vorfindet als in Photoshop oder Lightroom, dann erstellt noch mal ein neues Profil und wählt in den Dialogen zum ICC-Profil den 2.0 Standard.
Standard mäßig ist hier von der x-rite Software das V4 ICC Profil eingestellt. Die Windows 8.1 und Windows 7 Fotoanzeige hat damit aber ein Problem in der Darstellung. Mit den Version 2 ICC Profilen kann diese aber fehlerfrei umgehen und dann sehen die Bilder auch in Windows so aus wie in Euren Bildbearbeitungsprogrammen. Diesen Tipp bekam ich nach meinem verzweifelten Anruf bei meinem Fotofreund Sam Jost.
Empfehlen möchte ich Euch zum Thema Farbe und Farbechtheit noch ein Buch meines lieben Freundes und Buchautors Sam Jost – Farbräume & Farbmanagement: Wo Adobe RGB besser ist als sRGB. Das Buch ist sehr gut geschrieben und erklärt das Phänomen Farbechtheit und Farbräume sehr gut. Empfehlung von Fotofuzzy: Kaufen & Lesen!
Welche Fehler machen viele – so wie ich auch früher? Monitorhelligkeit voll auf nach dem Motto
Viel Licht, viel Helligkeit = hilft viel.
Das ist leider ein völliger Trugschluss und Eure Kunden werden Eure Bilder, sofern sie einen guten Monitor haben, nicht besonders prickelnd finden, da die diese dort nicht mehr die richtige Intensität der Farben haben wenn Ihr diese auf einem voll aufgedrehten Bildschirm bearbeitet. Beide hier getesteten Kalibrierer sagen Euch im Rahmen der Kalibrierung wie Eure Displayhelligkeit korrekt eingestellt wird. Bei meinen Fujitsu Displays sind das meist um die 50% an Helligkeit, die ich einstellen muss um korrekte Ergebnisse zu bekommen.
Als Fazit möchte ich festhalten, mit beiden macht Ihr nichts falsch. Der x-rite i1 hat für mich die Nase einen kleinen Ticken weiter vorne da die Software mehr bietet wenn ich das (später) mal nutzen möchte und das Gerät selbst handlicher ist.
Schöne Grüße – Euer Fotofuzzy – Jörg Langer
Amazon-Werbung zu den beiden gestesten Produkten – klick aufs Produkt und Amazon öffnet sich (kostet Euch nichts *ironiemodusan* aber ich werde Stinkreich von Euren Klicks und das wollen wir doch alle *ironiemodusaus*):